Die Vogelspinne

Vogelspinnen:

Diese Tiere werden als Haustiere oft verkannt, ein Großteil der Gesellschaft empfindet Ekel und Abscheu für die Tiere. Diese Denkweise über Vogelspinnen sollte durch die richtige Aufklärung abgeschafft werden.

Die größte beschriebene Vogelspinne ist momentan Theraphosa Blondi die eine Köperlänge von bis zu 12 cm und eine Beinspannweite von über 30 cm erreichen kann. Genauso gibt es aber auch Arten die sehr klein bleiben wie z.B. Cyriocosmus elegans. Mit 1-2cm Körperlänge gehört sie zu den kleinsten Vogelspinnen der Welt.
Vogelspinnen leben hauptsächlich in den tropischen/subtrobischen Bereichen unsere Erde. Dort leben sie unterirdisch, auf Bäumen und dem Boden.


Vogelspinnen gehören zu den Gliederfüßern, ihr Körper ist dabei in mehrere Abschnitte unterteilt. Diese Abschnitte werden unterschieden zwischen Vorderkörper (Prosoma), dieser besteht aus dem zusammengewachsenen Kopfstück (Carpax) und dem Bruststück (Sternum). Am Prosoma befinden sich auch die 4 Laufbeinpaare, die aus Tarsus (Fuß, in dem sich 2 Tarsalklauen befinden die sie ausklappen können), Metatarsus (Mittelfuß), Tibia (Schienbein), Patella (Knie), Femur (Schenkel), Trochanter (Schenkelring) und Coxa (Hüfte) bestehn, beschrieben vom Fuß zur Hüfte aufwärts.
Vorne am Prosoma finden wir die Mundöffnung (Labium), die Kieferklauen (Cheliceren) und die
Taster (Pedipalben). Die Taster sind genauso aufgebaut wie die Laufbeine (allerdings fehlt ein Glied, der Metatarsus).
Auf dem Prosoma befinden sich noch die 2 Augenpaare der Spinne. Hier unterscheidet man
zwischen den vorderen Mittelaugen, vorderen Seitenaugen, hinteren Mittelaugen und den hinteren Seitenaugen.
Bei Vogelspinnen ist der optische Sinn allerdings der am schlechtesten entwickelte.
Der optische Sinn ist untergeordnet, da sie ihre Umgebung hauptsächlich über mechanische Reize Wahrnehmen, durch ihre Haare.
Die Beine einer Vogelspinne sind dicht mit Haaren bedeckt, diese Haare dienen allesamt als Tastsinnesorgane. Hiermit können sie ihre Umgebung aktiv ertasten.
Die Taster (Pedipalben) der Vogelspinnen sind ebendso mit Tasthaaren besetzt. Hier gibt es einige Haare die besonders lang sind und aus einer Grube heraus wachsen. Diese Haare (Trichobothrien) sind mit einem hauchdünnen Membran bespannt. Die Trichobothrien dienen der Vogelspinne als Fernsinnesorgan, womit sie die geringsten Schwingungen wahrnehmen kann.
Kleinste Luftschwingungen (Flügelschläge einer Fliege) nehmen die Trichobothrien durch die hauchdünne Membran wahr und werden umgehend an die Nerven weitergeleitet.
Erschütterungen (kleinste Vibrationen) nehmen Vogelspinnen durch ihr lyraförmiges Organ an den Beinen wahr. Selbst chemische Reize (riechen) können Vogelspinnen wahrnehmen, hierfür nutzen sie ihre Chemorezeptoren, die sich ebendso an den Beinen befinden.

Dann haben wir noch den Hinterleib (Opisthosoma). In diesem befinden sich viele lebenswichtige Organe einer Vogelspinne, wie z. B. die zwei Buchlungenpaare, das Atmungsorgan einer Vogelspinne. Diese Buchlungenpaare bestehen aus übereinanderliegenden, fächerartigen Lamellen. In der Epigastralfurche (Geschlechtsöffnung) enden die Stigmen des vordern Lungenpaares. Durch Diffusion gelangt Sauerstoff in die Hämolymphe und wird dort dann mit Hämocyanin gebunden.
Das Herz und Teile des Darms befinden sich ebendso im Hinterleib (Opisthosoma).
Den Abschluss des Opisthosoma bilden die Spinnwarzen. Vogelspinnen besitzen ein großes und ein kleines Spinnwarzen-Paar. Diese sind in 3 Glieder unterteilt und alle Glieder sind beweglich. Durch spezielle Drüsen wird dann die Spinnseide produziert.
Die Verbindung zwischen Vorderleib (Prosoma) und Opisthosoma (Hinterleib) wird Petiolus genannt.


Vogelspinnen fressen eigentlich alles, was sie überwältigen können. Zu ihrer Beute gehören meist Insekten wie Grillen, Heuschrecken und Schaben. Aber auch Reptilien und Nagetiere gehören zu ihrem Beutespektrum. Äußerst selten können auch Vögel, meist kranke oder Jungvögel, auf ihrem Speiseplan stehn.
Beim Beutefang betäuben/töten Vogelspinnen ihre Beute mit dem Giftbiss, die Giftdrüsen sitzen im oberen teil der Kieferklauen (Cheliceren). Nach der Giftinjektion speit die Spinne einen Verdauungssaft auf das Beutetier. Die Beute wird nun extrakorporal (außerhalb des Körpers) verdaut.
Über
das Labium wird die verflüssigte Beute nun aufgesaugt und gelangt in den Saugmagen der Spinne.
Vogelspinnen besitzen ein Exoskelett (eine harte Chitinhülle) die nicht mitwachsen kann. Um wachsen zu können müssen sich Vogelspinnen in regelmässigen Abständen häuten.
Erstaunlich ist auch, dass Vogelspinnen verlorene oder abgeworfene Extremitäten mit der nächsten Häutung regenerien können.
Als Spiderlinge häuten sich noch mehrmals im Jahr, mit zunehmendem Alter werden die Abstände zwischen den Häutungen immer länger. Ein adultes Tier häutet sich meist nur noch einmal pro Jahr.




Das Gift einer Vogelspinne:

Der Biss einer Vogelspinne ist äußerst schmerzhaft, aber keiner ist tödlich für uns Menschen (es kann natürlich auch ernsthaft gefährlich werden, wenn man allergisch auf einen Biss reagiert). Die meisten Bisse von Vogelspinnen werden mit Wespen/Bienenstichen verglichen. 

Bei einigen wenigen wie z. B. den asiatischen Gattungen Poecilotheria und Haplopelma oder der afrikanischen Art Pterinochilus murinus, kann ein Biss von Muskelkrämpfen und Benommenheit begleitet werden. Diese Beschwerden können dann auch über mehrere Tage anhalten.

Viele Arten (sogenannte Bombardier-Spinnen) besitzen zusätzlich zum Giftbiss noch sogenannte Brennhaare, die zur Abwehr eingesetzt werden. Diese Brennhaare können einen starken Juckreiz auf der Haut auslösen.
Einige warnen ihre Feinde aber erst, mit einem in den Horizont gerichteten Hinterleib (Opisthosoma), bevor sie ihre Brennhaare einsetzen.
Es gibt auch Gattungen wie z. B.  Avicularia, die zur Verteidigung ihren Kot einsetzen, dafür wir der
Hinterleib (Opisthosoma) in Richtung des Feindes/Halters gerichtet und dann wird (sehr präzise) mit Kot geschossen.

Was man nicht vergessen sollte ist auch der sogenannte "Trocken-Biss", dieser wird meist zur Abwehr angewandt. Nicht bei jedem Biss einer Vogelspinne wird Gift mit ausgebracht, denn sie gehen sehr  sparsam mit Ihren Giftvorräten um.



Ihrem Ruf "sie seien giftige Monster die Menschen töten können" werden sie auf keinen Fall gerecht.


Vogelspinnen gehören zu den faszinierensten  Geschöpfen unsere Erde.



Gruß Stefan

Erfolgreiche Verpaarungen
 
Poecilotheria regalis
zuletzt aktualisiert
 
12.07.2012
 
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